22.08.2023

Skonto gewähren: Wieviel Skonto ist üblich & warum macht es Sinn Skonto anzubieten?

FastBill Redaktion
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Unternehmertum, Finanzen und Buchhaltung
Skonto gewähren: Wieviel Skonto ist üblich & warum macht es Sinn Skonto anzubieten?

Zusammenfassung

Erfahre den Unterschied zwischen Skonto und Rabatt, verschiedene Skontoarten, wann es sinnvoll ist Skonto anzubieten, richtige Skontosätze und wie man sie korrekt auf Rechnungen vermerkt. Entdecke auch, ob Skonto vom Brutto- oder Nettobetrag abgezogen wird und wie eine Buchhaltungssoftware dabei helfen kann.
11 Minuten Lesezeit

Was du erfährst

  • Was der Unterschied zwischen Skonto und Rabatt ist
  • Welche Arten von Skonto es gibt
  • Wann es sinnvoll ist Skonto anzubieten
  • Wie viel Skonto gewährt werden darf
  • Welche gängigen Skontosätze es gibt

Beim Skonto handelt es sich um einen Preisnachlass, der im Handel vom Rechnungssteller gewährt werden kann, wenn du deine Rechnung innerhalb eines bestimmten Zeitraums bezahlt. In gewisser Weise schaffen Gläubiger hiermit einen Anreiz, Zahlungsfristen nicht verstreichen zu lassen. Man könnte in diesem Zusammenhang auch von einer Win-Win Situation sprechen. Denn: Schuldner zahlen weniger, während Gläubiger von einer Möglichkeit zur Steigerung ihrer Liquidität und einer besseren Zahlungsmoral ihrer Kunden profitieren. Vom Skontobetrag können dementsprechend beide profitieren. 

Inhaltsangabe

  1. Skonto vs. Rabatt: Das ist der Unterschied
  2. Skonto gewähren: Diese Arten des Skontos gibt es
  3. Skonto anbieten: Wann ist es sinnvoll?
  4. Skonto anbieten: So viel darf gewährt werden
  5. Skonto abziehen - Vom Brutto- oder Nettobetrag?
  6. Gängige Skontosätze im Überblick
  7. Skonto auf Rechnungen richtig ausweisen
  8. Skonto ausweisen mit Buchhaltungssoftware

Skonto vs. Rabatt: Das ist der Unterschied

Auch im geschäftlichen Alltag werden die beiden Begriffe „Skonto“ und „Rabatt“ immer wieder miteinander verwechselt. Dabei gibt es hier klare Vorgaben, anhand derer es möglich ist, beide voneinander zu unterscheiden.

  • Skonto: Beim Skonto handelt es sich um einen sogenannten „zeitbedingten Nachlass“. Das bedeutet, dass du dir zum Beispiel 2% Skonto abziehen darfst, wenn du dazu bereit bist, deine Rechnung vergleichsweise früh zu zahlen.
  • Rabatt: Rabatte werden häufig dann gewährt, wenn Produkte in vergleichsweise großen Mengen bezogen werden. Oft ist in diesem Zusammenhang auch von einem „Mengenrabatt“ die Rede. Wann du deine Rechnung zahlst, ist hier unerheblich. Wurde der Rabatt auf der Rechnung aufgeführt, wird er dir gewährt - unabhängig davon, ob du die Rechnung direkt oder erst am Ende des Zahlungsziels zahlst. Ein Rabatt muss jedoch nicht zwangsläufig mit einer großen Abnahmemenge verbunden sein. Unter anderem können auch besondere Aktionen und ein gutes Verhältnis dafür sorgen, dass du als Kunde von dieser Art des Preisnachlasses profitierst. 

Skonto gewähren: Diese Arten des Skontos gibt es 

Grundsätzlich wird – unabhängig vom Skontosatz – zwischen zwei verschiedenen Arten von Skonto entschieden: dem Kundenskonto und dem Lieferantenskonto. 

Beim Kundenskonto gewährt ein Unternehmen dem Kunden einen Preisnachlass, wenn dieser dazu bereit ist, seine Rechnung vergleichsweise früh zu zahlen. Der jeweilige Satz ist ein Kostenbestandteil des Betriebes und reduziert dementsprechend auch dessen Umsatzerlöse.

Lieferantenskonti werden von Lieferanten Unternehmen gegenüber eingeräumt. Abhängig vom jeweils gewährten Satz reduzieren sich die Anschaffungskosten des betreffenden Unternehmens.

Zudem wird in die folgenden Skontoarten unterschieden: 

  • Barzahlungsskonto 
  • Vorschuss-Skonto
  • Kontokorrent-Skonto
  • Mengenskonto
  • Saisonaler Skonto
  • Treueskonto
  • zusätzlicher Skonto
  • Reiseskonto
  • Finanzierungsskonto
  • kombinierter Skonto

Skonto anbieten: Wann ist es sinnvoll?

Möglicherweise hast auch du dir diese Frage in der Vergangenheit bereits gestellt. Es gibt einige Anhaltspunkte und Vorteile, die unterstreichen, wann beziehungsweise warum es sinnvoll ist, als Rechnungssteller einen Skonto anzubieten. Die folgende Liste hilft dir dabei, deine individuelle Situation möglicherweise ein wenig genauer einzuschätzen.

Eine verbesserte Liquidität

Das Gewähren eines Skontos auf der Basis einer bestimmten Skontofrist kann dir dabei helfen, deine Liquidität zu verbessern. Immerhin schaffst du – gerade durch einen hohen Skontobetrag – auf diese Weise einen Anreiz für deine Schuldner, dass diese ihre Rechnung nicht nur innerhalb der gesetzten Frist, sondern besonders zeitnah zahlen. Das Geld, das auf deinem Konto vielleicht weit vor Ablauf des Zahlungsziels eingeht, kannst du dann wiederum für eigene Investitionen nutzen. Hieraus ergibt sich ein hohes Maß an Flexibilität.

Weniger Ärger über zu spät bezahlte Rechnungen

Kennst du die Situation? Du hast eine vergleichsweise hohe Rechnung gestellt und wartest nun auf den Zahlungseingang? Wenn du dich als Rechnungssteller dazu entscheidest, einen bestimmten Skontosatz und dementsprechend einen Skontobetrag zu gewähren, könnte es sein, dass Situationen wie diese in Zukunft die bestmöglich vermieden werden können. Denn: Wenn dein Schuldner weiß, dass er durch eine frühe Zahlung Geld sparen kann, könnte er sich zweimal überlegen, ob er bis zum Ende des Zahlungsziels warten oder lieber die Skontofrist einhalten möchte.

Mögliche Umsatzsteigerungen

Ein eingeräumter Skonto kann auch dazu führen, dass deine Umsätze steigen. Denn: Je mehr dein Kunde bei dir bestellt, desto höher ist die Ersparnis, von der er profitieren kann. Es macht beispielsweise durchaus einen Unterschied, ob im Zuge einer Rechnung, die mit 3% Skonto bedacht wird, „nur“ 100 Euro oder 10.000 Euro bezahlt werden müssen. Dementsprechend ist es möglich, dass einige deiner Kunden wirtschaftlich denken und sich dazu entscheiden, ihren Bedarf mit wenigen Bestellungen umfassend abzudecken.

Größere Bestellungen und eine bessere Planbarkeit

Niemand hat eine Glaskugel und dementsprechend kann auch niemand wissen, wie sich die Umsätze im Laufe des Jahres entwickeln werden. Dennoch könnte es beruhigend sein, auf der Basis größerer Bestellungen einen gewissen Puffer aufzubauen. Somit weißt du, dass du zum Beispiel auch in den kommenden Monaten gefragt bist und genug Geld hast, um deine eigenen Investitionen abzudecken.

Eine mögliche Verbesserung der Kundenbindung

Vor allem dann, wenn du dich als Rechnungssteller dazu entscheidest, den Treueskonto anzubieten, kannst du von einer möglichen Verbesserung der Kundenbindung profitieren. Auf diese Weise vermittelst du deinen Kunden, dass es sich lohnt, weiterhin und kontinuierlich Produkte und Dienstleistungen von dir zu beziehen. Die Schuldner fühlen sich als etwas Besonderes, weil sie einen Preisnachlass rund um eine bestimmte Skontofrist angeboten bekommen, den nicht jeder nutzen kann.

Mehr Aufmerksamkeit durch besondere Aktionen

Unternehmen, die auf sich aufmerksam machen möchten, sollten unter anderem auch in regelmäßigen Abständen auf Aktionen setzen und diese mit der Gewährung von Skonti verbinden. Diese lassen sich ideal über die sozialen Netzwerke und über Newsletter verbreiten. Saisonale Ereignisse, wie zum Beispiel Karneval oder die Sommerferien, stellen eine wunderbare Möglichkeit dar, die Liquidität des eigenen Betriebes auf der Basis eines erhöhten Skontos und des dazugehörigen Skontobetrags zu fördern. Wichtig ist es, deinen Kunden in diesem Zusammenhang zu vermitteln, dass es sich hierbei um ein Angebot handelt, das zeitlich begrenzt ist und dass es sich dementsprechend lohnt, schnell zu sein. 

Skonti können dabei helfen, neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen

Auch wenn das Gewähren eines Skontoabzugs weitverbreitet ist: Noch lange nicht jedes Unternehmen bietet diese Möglichkeit an. Somit profitierst du hier von einer Chance, die es dir erlaubt, dich vom Rest der Mitbewerber abzuheben und neue Kunden auf dich aufmerksam zu machen. Verbraucher, die bei dir Sparpotential entdecken, das ihnen die Konkurrenz nicht bietet, könnten dementsprechend eher geneigt sein, zu dir zu wechseln und deine Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.

Eine bessere Steuerung von Lagerbeständen

Auch mit Hinblick auf interne Abläufe sollten die Vorteile, die die Gewährung eines Skontoabzugs auf den Rechnungsbetrag mit sich bringen können, nicht unterschätzt werden. So ist es auf der Basis eines entsprechenden Preisnachlasses für deine Kunden oft möglich, Überbestände in deinem Lager zu vermeiden. Die schnelle Bezahlung sorgt dafür, dass du dazu in der Lage bist, deine Lagerbestände besser zu steuern.

Skonti können dabei helfen, Verhandlungen zu erleichtern

Auch im Rahmen geschäftlicher Verhandlungen wirken Skontoabzüge und kundenfreundliche Lieferantenkredite oft besonders überzeugend. Wenn du dir also vorgenommen hast, für dich bessere Vertragsbedingungen oder Konditionen auszuhandeln, kann es sich lohnen, auf die Gewährung von Skonto zu setzen.

Skonto Gewährungen können Planungen erleichtern

Ist dein Betrieb liquide, ist es möglich, anstehende Investitionen noch flexibler zu planen. Aufgrund der Tatsache, dass sich dein Cash Flow auf der Basis einer Skontogewährung auf deinen Rechnungsbetrag verbessern kann, ist es ratsam, über dieses „Extra“ für deine Kunden nachzudenken. So machst du das Zahlen vor Ablauf der Zahlungsfristen noch etwas attraktiver. 

Skonto anbieten: So viel darf gewährt werden

Ist es Unternehmen eigentlich gestattet, den Skontosatz beziehungsweise die Skontoabzüge nach Bauchgefühl festzulegen? Während es früher lediglich erlaubt war, einen Skonto bis zu maximal 3 % zu gewähren, haben sich die Vorgaben im Jahr 2002 verändert. Seither ist es Unternehmen erlaubt, frei festzulegen, wieviel Skonto Sie ihren Kunden einräumen. 

Deswegen ist es heutzutage vom jeweiligen Unternehmen abhängig, wieviel Skonto gegebenenfalls auf den Rechnungen vermerkt wird. Üblich sind meist zwischen 2% und 5%. Wenn du möchtest, kannst du den Skonto, den du gewährst, aber auch auf der Basis verschiedener Skontofristen und Zahlungsfristen staffeln. Ein typisches Beispiel: Zahlt dein Kunde innerhalb von 7 Tagen, gewährst du ihm einen Skontosatz von 3%. Wenn er später, jedoch vor dem Ablauf von 14 Tagen zahlt, kann er sich immer noch über 2% freuen. (Bitte beachten: hierbei handelt es sich lediglich um Beispiele. Selbstverständlich kannst du die Höhe des Skontos und die verschiedenen Zeiträume rund um das Zahlungsziel frei bestimmen.)

Die Skontoberechnung unterliegt einer einfachen Formel. Wenn du zum Beispiel einen Schreibtisch für 2.000 Euro kaufst und auf der Rechnung vermerkt wurde, dass du dazu berechtigt bist, dir einen Skonto von 2 % abzuziehen, wenn du mehr oder weniger weit vor dem gesetzten Zahlungsziel zahlst, hast du die Möglichkeit, insgesamt 40 Euro zu sparen. Diese 40 Euro ziehst du von den 2.000 Euro ab und bist dementsprechend dazu verpflichtet, dem jeweiligen Händler noch 1.960 Euro zu zahlen. Damit auch in buchhalterischer Hinsicht alles seine Ordnung hat, sprichst du in diesem Zusammenhang das Konto „Erhaltene Skonti“ an. 

Skonto abziehen - Vom Brutto- oder Nettobetrag?

Endkunden verwenden den Brutto-Rechnungsbetrag, wenn es darum geht, herauszufinden, wieviel Skonto sie sich vor Ablauf der Zahlungsfrist abziehen dürfen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es bei Unternehmen egal, ob sie den Skonto vom Brutto- oder vom Nettobetrag abziehen. 

Denn: Bei der Umsatzsteuer handelt es sich ohnehin um einen durchlaufenden Posten. Dennoch ist es üblich, dass ein gewerblicher Rechnungsempfänger den Nettobetrag einer Rechnung (dementsprechend ohne Vorsteuer) als Basis für die Skontoberechnung nutzt. 

Wenn der Skonto vom Bruttobetrag abgezogen wird…

Bei dieser Variante zieht der Rechnungsempfänger den Skonto vom Bruttobetrag, also vom Gesamt Rechnungsbetrag ab. Das bedeutet, dass der entsprechende Rabatt auf den gesamten Rechnungsbetrag, inklusive der Steuern, gewährt wird. 

Wenn der Skonto vom Nettobetrag abgezogen wird…

In diesem Fall wird der Skonto vom Rechnungsbetrag ohne Mehrwertsteuer beziehungsweise Vorsteuer abgezogen. Das bedeutet, dass der Rechnungsempfänger seinen Rabatt auf den Nettobetrag ohne steuern erhält.

Gängige Skontosätze im Überblick

Wie bereits erwähnt, ist es Unternehmen seit dem Jahr 2002 erlaubt, weitestgehend frei über ihren Skontosatz zu bestimmen, wenn es darum geht, die Zahlungsmoral der Kunden zu verbessern. Die meisten Gläubiger entscheiden sich dazu, zwischen 2 Prozent und 5 Prozent Rabatt zu gewähren, wenn ihre Kunden dazu bereit sind, ihre Rechnung vergleichsweise früh zu zahlen. Um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, bieten einige Unternehmen in diesem Zusammenhang auch eine Staffelung an. Das bedeutet: Je früher der Rechnungsempfänger zahlt, desto mehr Skonto darf er sich abziehen.

Skonto auf Rechnungen richtig ausweisen

Damit ein Kunde genau weiß, dass er gegebenenfalls dazu berechtigt ist, Skonto abzuziehen, ist es wichtig, dass dies transparent und aussagekräftig auf der Rechnung vermittelt wird. 

Der entsprechende Verweis sollte sich vergleichsweise weit unten in der Nähe des Rechnungsbetrages und dem Verweis auf das Zahlungsziel befinden. Im Zusammenhang mit besagtem Zahlungsziel ist übrigens oft vom Lieferantenkredit die Rede. 

Wenn du dich nicht selbst um das Erstellen einer Vorlage kümmern möchtest, kannst du natürlich auch die kostenfreie Rechnungsvorlage nutzen.

Formulierungshilfen für den Skontovermerk und Hinweise auf weitere Zahlungsbedingungen findest du hier.

Skonto ausweisen mit Buchhaltungssoftware

Damit dein Skonto in der Buchhaltung sauber erfasst wird und alle Vorgaben rund um Vorsteuer, Umsatzsteuer und Co. beachtet werden, musst du diesen – je nach Vorgang – entweder unter „erhaltene Skonti“ oder unter „gewährte Skonti“ buchen. Mit dieser Transparenz erfüllst du nicht nur die Vorgaben rund um die Grundlagen ordnungsgemäßer Buchführung, sondern kannst dir beispielsweise am Ende des Geschäftsjahres genau anschauen, wieviel du durch das frühzeitige Zahlen von Rechnungen gespart hast. Mit einer Buchhaltungssoftware wie FastBill kannst du Skonto und Rabtte ganz einfach in den Rechnungseinstellungen hinterlegen.