Betriebsformen im Überblick

Von Einzelunternehmen bis hin zum Großhandel

Erfahre in unserem Artikel einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Betriebsformen im Handel. Wir definieren das Thema "Betriebsformen" und erklären dir die Unterschiede zwischen Einzel- und Großhandel. Zudem erläutern wir die Bedeutung der verschiedenen Betriebsformen für das Handelsmanagement.

Inhaltsangabe

  1. Betriebsformen - Definition
  2. Betriebsformen im Überblick
  3. Bedeutung der Betriebsform für das Handelsmanagement
  4. Häufig gestellte Fragen zu den Betriebsformen

Betriebsformen - Definition

Die Betriebsform bezeichnet die Art und Weise, wie ein Handelsbetrieb, ein Einkaufszentrum oder ein Einzelhändler organisiert und strukturiert ist. Dazu gehören verschiedene Formen wie das Fachgeschäft, Warenhaus, Kaufhaus, Einkaufszentrum und viele mehr, die sich durch unterschiedliche Merkmale wie Sortiment, Angebot, Zielgruppe, Größe und Standort auszeichnen. Die Wahl der Betriebsform hat Auswirkungen auf die Geschäftsstrategie, die Organisation, das Marketing und die Finanzierung des Unternehmens.Perfekte Buchhaltung mit FastBill

Betriebsformen im Überblick

Sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel gibt es verschiedene Betriebsformen. Damit du einen perfekten Überblick über die einzelnen Betriebsformen bekommst, haben wir dir untenstehend jeweils die einzelnen Betriebsformen zum Einzel- und Großhandel aufgelistet.

Betriebsformen im Einzelhandel

Es gibt verschiedene Arten von Einzelhandel, diese lassen sich nach der Einteilung bestimmter Kriterien wie ihrer Betriebsgröße, Bedienungsform, usw. unterscheiden. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Betriebsformen im Einzelhandel vor:

  • Warenhaus: Warenhäuser sind große Einzelhandelsunternehmen (min. 3.000 Quadratmeter) und haben ein vielfältiges Sortiment. Bei Warenhäusern entscheiden die Kunden selbst, ob sie eine Beratung haben wollen oder nicht.
  • Kaufhaus: Ein Kaufhaus besitzt ein eng gefasstes Sortiment, aber hat auch viel Auswahl in speziellen Bereichen. Kaufhäuser besitzen mindestens 1.000 Quadratmeter an Verkaufsfläche und geben eine Beratung nur auf Wunsch.
  • Discounter: Ein Discounter besitzt nur wenige Produkte bzw. hat eine geringe Auswahl, dafür aber niedrigere Preise und sie haben die Bedienungsform Selbstbedienung. Discounter verkaufen typischerweise Lebensmittel und Non-Food-Artikel.
  • Supermarkt: Im Supermarkt findest du hauptsächlich Lebensmittel (breitere Produktpalette als bei einem Discounter). Auch besitzen Supermärkte wie Discounter die Bedienungsform Selbstbedienung, heißt Kunden können sich selbst bedienen oder sich an Servicetheken bedienen lassen. Ein Supermarkt hat typischerweise 400-800 Quadratmeter an Verkaufsfläche.
  • Gemischtwarenladen: Ein Gemischtwarenladen ist sehr klein und hat ein geringes Sortiment. Oft sind Gemischtwarengeschäfte in ländlichen Regionen zu finden, umgangssprachlich "Tante-Emma-Laden" genannt.
  • Einkaufszentrum: Ein Einkaufszentrum ist sehr groß und besitzt auch unterschiedliche Geschäfte. Auch gibt es ein riesiges Angebot an Waren aus verschiedenen Produktgruppen. Bei Einkaufszentren gibt es eine geringe oder intensive Beratung.
  • Fachmarkt: Der Fachmarkt fokussiert sich auf ein spezielles Sortiment (große Auswahl). Die Beratung findet durch das Fachpersonal statt, z.B. für Elektronikartikel.
  • Verbrauchermarkt: Der Verbrauchermarkt bietet nicht nur Lebensmittel an, sondern hat auch eine ständige kleine Auswahl an Non-Food-Artikeln, sowie auch ein großes Lebensmittelsortiment. Es hat mindestens 800 Quadratmeter Verkaufsfläche.
  • Spezialgeschäft (Fachgeschäft): Ein Spezialgeschäft/Fachgeschäft ist ein Einzelhandelsgeschäft, das sich auf ein spezielles Sortiment oder eine Produktkategorie spezialisiert hat und oft eine umfassende Beratung und Expertise in diesem Bereich bietet. Beispiele für Spezialgeschäfte (Fachgeschäfte) sind Fahrradgeschäfte, Buchhandlungen oder Parfümerien.

Betriebsformen im Großhandel

Im Großhandel gibt es ebenfalls verschiedene Betriebsformen, diese lassen sich nach der Einteilung bestimmter Kriterien wie zum Beispiel ihrer Betriebsgröße, ihrem Sortiment und ihrem Vertriebsgebiet unterscheiden. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Betriebsformen im Großhandel vor:

  • Spezialgroßhändler: Diese Großhändler sind auf ein bestimmtes Sortiment spezialisiert, zum Beispiel auf Bürobedarf, Elektronik oder Landwirtschaftsprodukte. Sie bieten dem Kunden eine umfangreiche Auswahl innerhalb ihres Fachgebiets und haben oft auch eine hohe Produktkompetenz.
  • Universalgroßhändler: Diese Großhändler haben ein breites Angebot an verschiedenen Produkten und beliefern in der Regel mehrere Branchen. Sie sind in der Regel größer als Spezialgroßhändler und profitieren von Skalenvorteilen.
  • Exportgroßhändler: Diese Großhändler spezialisieren sich auf den Export von Waren in andere Länder. Sie beschaffen die Waren entweder selbst oder arbeiten als Vermittler zwischen Produzenten und ausländischen Kunden.
  • Einzelhandelsgroßhändler: Diese Großhändler beliefern vor allem Einzelhändler und haben in der Regel ein breites Angebot an verschiedenen Produkten. Sie profitieren von Skalenvorteilen und sind in der Regel preisgünstiger als Fachgroßhändler.
  • Dienstleistungsgroßhändler: Diese Großhändler bieten neben Produkten auch Dienstleistungen an, zum Beispiel Transport, Lagerung oder Finanzierung. Sie sind meist an den Bedürfnissen und Prozessen ihrer Kunden orientiert und bieten individuelle Lösungen an.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Einzel- und Großhandel sind:

  • Zielgruppe: Einzelhandelsunternehmen verkaufen in der Regel an Endkunden, während der Großhandel sich an Unternehmen und Wiederverkäufer richtet.
  • Mengen: Einzelhandelsunternehmen verkaufen in der Regel kleinere Mengen an Endkunden, während der Großhandel größere Mengen an Unternehmen und Wiederverkäufer verkauft.
  • Produktsortiment: Der Einzelhandel führt in der Regel ein breiteres Sortiment an Produkten, während der Großhandel sich auf spezialisierte Produkte oder Warengruppen konzentriert.
  • Selbstbedienung: Einzelhandelsunternehmen bieten in der Regel Selbstbedienung an, während dies im Großhandel nicht der Fall ist. Großhandelsunternehmen bedienen in der Regel ihre Kunden persönlich und bieten oft individuelle Beratung und Serviceleistungen an.

Bedeutung der Betriebsform für das Handelsmanagement

Die Wahl der Betriebsform hat Auswirkungen auf das Handelsmanagement, da sie die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Unternehmens festlegt. Sie bestimmt zum Beispiel, wer die Geschäftsführung des Unternehmens übernimmt, wie das Unternehmen finanziert wird und wie die Gewinne und Verluste verteilt werden.

Je nach Betriebsform gibt es unterschiedliche Anforderungen und Verantwortlichkeiten im Handelsmanagement. Zum Beispiel muss in einer Einzelunternehmung der Eigentümer alle Entscheidungen selbst treffen und das gesamte Risiko tragen. In einer Partnerschaft teilen sich mehrere Personen die Verantwortung und tragen das Risiko gemeinsam. In einer Aktiengesellschaft gibt es eine Trennung zwischen Eigentum und Management, wodurch das Risiko für die Aktionäre begrenzt ist.

Es ist wichtig, dass das Handelsmanagement die spezifischen Anforderungen und Verantwortlichkeiten der gewählten Betriebsform berücksichtigt, um das Unternehmen erfolgreich führen zu können.

Häufig gestellte Fragen zu den Betriebsformen

Was versteht man unter dem Begriff Betriebsform?

 

Der Begriff Betriebsform definiert, wie ein Handelsbetrieb organisiert ist, und dass es viele verschiedene Formen wie Warenhäuser, Kaufhäuser, Einkaufszentren, Fabrikverkäufe und Boutiquen gibt, die sich in Sortiment, Angebot, Zielgruppe, Größe und Standort unterscheiden. Die Wahl der Betriebsform beeinflusst die Geschäftsstrategie, die Organisation, das Marketing und die Finanzierung des Unternehmens.

Welche Betriebsformen gibt es?

 

Es gibt verschiedene Betriebsformen sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel.

Im Einzelhandel gibt es die untenstehenden Betriebsformen:

  • Warenhaus
  • Kaufhaus
  • Discounter
  • Supermarkt
  • Gemischtwarenladen
  • Einkaufszentrum
  • Fachmarkt
  • Verbrauchermarkt
  • Spezialgeschäft (Fachgeschäft)

Im Großhandel gibt es die folgenden Betriebsformen, die sich hauptsächlich nach ihrer Betriebsgröße, ihrem Sortiment und ihrem Vertriebsgebiet unterscheiden:

  • Spezialgroßhändler
  • Universalgroßhändler
  • Exportgroßhändler
  • Einzelhandelsgroßhändler
  • Dienstleistungsgroßhändler

Wie entstehen Betriebsformen?

 

Betriebsformen im Handel entstehen aus den Bedürfnissen der Kunden und der Unternehmensstrategie, die darauf abzielt, die Wünsche und Anforderungen der Kunden bestmöglich zu erfüllen. Die Wahl der Betriebsform hängt auch von der Art des Produkts ab, das verkauft werden soll, sowie von der Zielgruppe, dem Standort und der Konkurrenz in der Umgebung. Betriebsformen können sich auch im Laufe der Zeit ändern, wenn sich die Marktbedingungen oder die Bedürfnisse der Kunden verändern. Die Entwicklung neuer Technologien und Verkaufskanäle kann ebenfalls die Entstehung neuer Betriebsformen im Handel beeinflussen.

verfasst von
Sarah Wehkamp
Sarah studiert International Business Management. Für das FastBill-Lexikon schreibt sie über Finanzen, Buchhaltung und Gründung für Selbständige, kleine Unternehmen und all die, die noch in der Planungsphase stecken.