Lastschrift – Wie funktioniert sie?

Lastschrift – Zahlen per Bankeinzug

Die Zahlung per Lastschrift gehört zu den beliebtesten Bezahlverfahren im Online-Handel. Wer per Lastschrift zahlt, sollte jedoch einig Punkte beachten. Welche das sind, erfährst du hier.

Inhaltsangabe 

  1. Definition: Lastschrift – Was ist eine Lastschrift?
  2. Warum gibt es die Lastschrift?
  3. Regelmäßige Zahlungen
  4. Elektronische Lastschriftverfahren
  5. Wann wird eine SEPA Lastschrift abgebucht?
  6. Unterschied zwischen Lastschrift und Einzugsermächtigung
  7. Mit Lastschrift Zahlungen begleichen
  8. Arten der SEPA-Lastschrift
  9. Die Eigenschaften des SEPA-Lastschriftmandats
  10. Was ist eine Lastschriftrückgabe?
  11. Online per Lastschrift bezahlen

Definition: Lastschrift – Was ist eine Lastschrift?

Die Lastschrift ist ein Zahlungsinstrument im bargeldlosen Zahlungsverkehr. Im Unterschied zu einer klassischen Überweisung wird die Abbuchung des Geldbetrags vom Konto des Zahlungspflichtigen nicht vom diesem selbst, sondern vom Zahlungsempfänger ausgelöst. Der Kontoinhaber hat dazu vorher schriftlich sein Einverständnis erteilt.

Warum gibt es die Lastschrift?

Das Lastschriftverfahren ist für den Zahlungsempfänger eine sehr sichere Methode, fällige Zahlungen von Zahlungspflichtigen zum gewünschten Zeitpunkt zu erhalten. Der Vorteil für den Schuldner ist, sich nicht weiter um eine Überweisung kümmern zu müssen, er bezahlt die Forderungen automatisch pünktlich.Mach dir den Kopf frei!

Regelmäßige Zahlungen

Daher bietet sich die Zahlung per Lastschrift bei regelmäßigen Zahlungen an – etwa für monatliche Telefonrechnungen. Oder für den Ratenkauf. Auch die Zahlung von verschiedenen Abonnements wie Zeitschriften, Monatstickets und ähnlichem ist mit diesem Verfahren unkompliziert erledigt. Denn anders als beim Dauerauftrag, der nur fixe Summen umfasst, funktioniert die Lastschrift auch für veränderliche Beträge.

Elektronische Lastschriftverfahren

Weil die EC-Methode teurer ist, kommt im Einzelhandel häufig das Elektronische Lastschriftverfahren (ELV) zur Anwendung, bei dem Kunden die Zahlung mit einer gültigen Debit Card und ihrer Unterschrift veranlassen. Zahlungen über ELV werden zeitnah, aber nicht sofort abgebucht. Da das Verfahren offline stattfindet, werden Wartezeiten verkürzt.

Wann wird eine SEPA Lastschrift abgebucht?

Ähnlich wie das ehemalige Lastschriftverfahren in Deutschland ist das SEPA-Lastschriftverfahren keine Sofortzahlungsart. Es dauert beim Firmenlastschriftverfahren mindestens 2 und beim Basislastschriftverfahren mindestens 3 Interbankengeschäftstage, bis Zahlungen Ihrem Bankkonto gutgeschrieben werden.

Unterschied zwischen Lastschrift und Einzugsermächtigung

Im Gegensatz zur Einzugsermächtigung liegt beim Abbuchungsauftrag der Bank des Zahlungspflichtigen der Auftrag vor Lastschriften eines bestimmten Zahlungsempfängers einzulösen. Diese Form der Lastschrift ist weniger verbreitet als die Einzugsermächtigung und wird im Allgemeinen nur bei Geschäftskunden eingesetzt.

Mit Lastschrift Zahlungen begleichen

Ist eine Rechnung offen, die bargeldlos per Lastschriftverfahren beglichen werden soll, erteilt der Zahlungsempfänger als Gläubiger seiner Bank den Auftrag zum Bankeinzug. Denn diese ist die erste Inkassostelle. Der Auftrag kann auf entsprechenden Vordrucken oder auch online erfolgen. Die Bank des Gläubigers legt die Zahlungsaufforderung anschließend der Bank des Zahlungspflichtigen vor. Und mit der vorab erteilten Zustimmung des Zahlungspflichtigen löst die Zahlstelle den geforderten Betrag ein, indem sie sein Girokonto damit belastet.

Tipp: Ohne vorhergehende Autorisierung ist eine solche Abbuchung rechtlich unwirksam und kann rückgängig gemacht werden. Die Frist hierfür beträgt 13 Monate. Grundsätzlich kann eine Privatperson jedem Lastschriftabzug innerhalb von 8 Wochen widersprechen – weil sie weder seine Höhe, noch den Zeitpunkt bestimmen kann.

Arten der SEPA-Lastschrift

Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es in Deutschland noch die klassischen zwei Arten der Lastschrift: die Einzugsermächtigung und den Abbuchungsauftrag. Mit der Einführung des SEPA-Verfahrens, um die bargeldlosen Zahlungen im Euro-Raum zu vereinheitlichen, wurden die beiden Arten abgelöst. Seit 2009 gibt es folgende Lastschriftverfahren:

SEPA-(Basis-)Lastschrift

Das Lastschriftverfahren für Privatpersonen: In ihrem Ablauf ähnelt die Basislastschrift dem ehemaligen Einzugsermächtigungsverfahren. Um Lastschriften einziehen zu können, benötigst du als Zahlungsempfänger ein SEPA-Lastschriftmandat. Dieses beauftragt die Bank des Zahlungspflichtigen, den eingeforderten Betrag einzulösen.

SEPA-Firmenlastschrift

Das Lastschriftverfahren für Unternehmen: Sein Hauptmerkmal ist der Verzicht auf das Widerspruchsrecht. Anders als bei der Basislastschrift kann der Zahlungspflichtige hier nach Fälligkeit keinen Einspruch mehr erheben. Um sicherzustellen, dass von der Bank rechtmäßig abgebucht wird, muss das Firmen-Lastschriftmandat schon vor der ersten Fälligkeit bei der Bank des Schuldners hinterlegt sein. 

Bei beiden Lastschriftverfahren müssen Fristen eingehalten werden. Erstmalige Basislastschriften müssen 5 Tage vor ihrer Fälligkeit bei der Zahlstelle vorliegen. Danach wiederkehrende Zahlungen 2 Tage vor Fälligkeit. Für Einmallastschriften gelten wiederum 5 Tage. Für Firmenlastschriften gelten kürzere Fristen, in der Regel 1 Tag vor Fälligkeit.

Die Eigenschaften des SEPA-Lastschriftmandats

Ein SEPA-Mandat ist eine ausdrückliche Anweisung des Zahlers an seine Zahlstelle, bestimmte Lastschriften einzulösen.

  • Es enthält die Autorisierung des Zahlungspflichtigen und den Hinweis auf das Recht auf Erstattung innerhalb von 8 Wochen.
  • Wird das Mandat vom Zahler angefochten, muss der Zahlungsempfänger das Mandat vorweisen.
  • Bleibt das Mandat für eine Lastschrift 36 Monate lang ungenutzt, erlischt es. 

Eine Vorabinformation vor Fälligkeit der Kontobelastung hilft dem Zahler, sein Konto rechtzeitig vor der Abbuchung ausreichend gedeckt zu halten. Nachdem der Betrag pünktlich überwiesen wurde, hat der Gläubiger jedoch erst nach Ablauf der Frist von 8 Wochen ein endgültiges Recht auf den Betrag: Wegen des Erstattungsrechts kann der Zahlungspflichtige in diesem Zeitraum die Erstattung des Geldbetrags verlangen.

Was ist eine Lastschriftrückgabe?

Kann eine Lastschrift nicht eingelöst werden, wird sie als Lastschriftrückgabe bezeichnet. Eine solche findet statt, wenn zum Beispiel:

  • nicht genügend Geld auf dem Konto ist oder die Kreditlinie bei Kreditkarten nicht ausreichend ist.
  • das genannte Konto nicht existiert.
  • das genannte Konto ein Sparkonto ist.
  • der Zahlungspflichtige der Abbuchung widersprochen hat.

Bei der Rückgabe wird der Betrag dem Zahler-Konto wieder gutgeschrieben und das Gläubiger-Konto belastet. Muss eine Lastschrift zurückgegeben werden, entstehen dabei in der Regel Bankgebühren, deren Verteilung die Banken gemäß den geltenden Gesetzen regeln.

Bei der Lastschrift per ELV steht der Verkäufer oft vor dem Problem der Rückbuchung eingezogener Beträge. Häufig sind Händler wegen einer zurückgebuchten ELV auf die Hilfe von Inkassobüros und Mahnungen angewiesen.

Online per Lastschrift bezahlen

Um Missbräuchen im Online-Shopping, bei dem in Deutschland bevorzugt das Zahlen per Lastschrift praktiziert wird, vorzubeugen und um mehr Sicherheit im Onlinehandel zu garantieren, hat die Finanzdienstleistungsaufsicht die Mindestanforderungen an die Beteiligten verschärft. Seit 2015 müssen Kunden beim Einkaufen über Händler in Online-Shops ihre Identität zweimal prüfen lassen – ab einem Warenkorbwert von mehr als 30 Euro.

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verfasst von
Kimia Yourdkhani
Kimia ist Werkstudentin bei Fastbill im Bereich Online Marketing. Hier gibt sie inspirierende Ideen rund um das Thema Finanzen und Buchhaltung.