Lieferantenmanagement

Steuerung zwischen Unternehmen und Lieferanten

Das Lieferantenmanagement ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Es beinhaltet die Steuerung und Koordination aller Aktivitäten zwischen dem Unternehmen und seinen Lieferanten, um sicherzustellen, dass die Zusammenarbeit reibungslos verläuft und die Geschäftsbeziehungen langfristig aufrechterhalten werden. Das Ziel des Lieferantenmanagements besteht auch darin, die eigene Wertschöpfungskette durch den Vergleich von Zulieferern hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Technik zu verbessern und Transparenz zu schaffen.

Inhaltsangabe

  1. Lieferantenmanagement – Definition
  2. Lieferantenmanagement – Ziele und Aufgaben
  3. Lieferantenmanagementprozess
  4. Vorteile des Lieferantenmanagements
  5. Lieferantenmanagement Software
  6. Häufig gestellte Fragen zum Lieferantenmanagement

Lieferantenmanagement – Definition

Unter Lieferantenmanagement versteht man die Steuerung und Koordination aller Aktivitäten und Prozesse zwischen einem Unternehmen und seinen Lieferanten. Dazu gehört zum Beispiel die Auswahl von Lieferanten, die Einhaltung von Qualitätsstandards, die Verhandlung von Preisen und Konditionen, die Überwachung der Lieferleistungen und die Pflege der Geschäftsbeziehungen. Das Ziel des Lieferantenmanagements ist es, die Zusammenarbeit mit den Lieferanten zu optimieren, um die Qualität und Effizienz der Beschaffung sicherzustellen und damit den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern. Das Lieferantenmanagement hat sich auch zum Ziel gesetzt, eine koordinierte Schnittstelle zu Lieferanten zu etablieren, da eine alleinige Betrachtung der internen Wertschöpfungskette nicht mehr ausreicht.Perfekte Buchhaltung mit FastBill

Lieferantenmanagement – Ziele und Aufgaben

Ein professionelles Lieferantenmanagement ermöglicht es dem Unternehmen, einen zuverlässigen Lieferantenstamm aufzubauen. Die Aufgaben im Lieferantenmanagement können je nach Unternehmen und Branche variieren, aber im Allgemeinen umfassen sie folgende Bereiche:

  • Auswahl von Lieferanten in den Lieferantenstamm: Dies umfasst die Identifizierung von potenziellen Lieferanten, das Sammeln von Angeboten und das Vergleichen von Preisen, Qualitäten und Leistungen.
  • Überwachung von Lieferanten: Dies beinhaltet die regelmäßige Überprüfung der Leistungen der Lieferanten und die Dokumentation von Problemen oder Verbesserungspotential.
  • Entwicklung von Lieferanten: Dies umfasst die Förderung der Zusammenarbeit und Kommunikation mit Lieferanten, um deren Leistungen zu verbessern und das Geschäftsverhältnis zu stärken.
  • Verhandlung von Verträgen: Dies beinhaltet das Aushandeln von Bedingungen und Konditionen in Lieferverträgen.
  • Risikomanagement: Dies umfasst die Identifizierung von Risiken im Zusammenhang mit Lieferanten und die Einführung von Maßnahmen zur Minimierung dieser Risiken.
  • Supply-Chain-Management: Dies umfasst die Optimierung der Materialbeschaffung und des Materialflusses, um die Effizienz und die Leistung der Lieferanten zu verbessern.

Strategische Ziele im Lieferantenmanagement

Die strategischen Ziele im Lieferantenmanagement beziehen sich auf die langfristigen Ziele und Zwecke des Unternehmens im Bereich der Beschaffung und Zusammenarbeit mit Lieferanten. Hier sind einige Beispiele für strategische Ziele im Lieferantenmanagement:

  • Kostenreduktion: Das Unternehmen möchte durch den Einsatz von Lieferantenmanagement-Maßnahmen die Kosten für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen reduzieren.
  • Qualitätsverbesserung: Eine hohe Lieferantenqualität kann dazu beitragen, die eigene Produktqualität und Kundenzufriedenheit zu verbessern. Unternehmen sollten daher bei der Wahl ihrer Lieferanten besonders auf die Lieferantenqualität achten, um sicherzustellen, dass sie die besten Produkte und Dienstleistungen erhalten.
  • Sicherung der Versorgung: Das Unternehmen möchte sicherstellen, dass es immer ausreichende Mengen an benötigten Materialien und Dienstleistungen zu attraktiven Preisen erhält, um die eigene Produktion sicherzustellen.
  • Innovationsförderung: Das Unternehmen möchte durch die Zusammenarbeit mit innovativen Lieferanten neue Ideen und Technologien aufgreifen und für sich nutzen.
  • Risikominimierung: Das Unternehmen möchte durch eine ausgewogene Auswahl von Lieferanten das Risiko von Lieferengpässen oder Qualitätsproblemen minimieren.
  • CSR-Verbesserung: Das Unternehmen möchte durch die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die hohe soziale und ökologische Standards einhalten, seine Corporate Social Responsibility (CSR) verbessern.
  • Segmentierung: Die Segmentierung ist Teil des langfristigen Ansatzes, um Beziehungen zu Lieferanten zu optimieren und das Lieferantenmanagement effektiver zu gestalten. Durch die Segmentierung kann das Unternehmen gezielter auf die Bedürfnisse und Anforderungen einzelner Lieferantengruppen eingehen und somit eine bessere Lieferantenbeziehung aufbauen.

Operative Ziele im Lieferantenmanagement

Die operativen Ziele im Lieferantenmanagement beziehen sich auf die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung der strategischen Ziele. Hier sind einige Beispiele für operativen Ziele im Lieferantenmanagement:

  • Auswahl von Lieferanten (Lieferantenstamm): Das Unternehmen möchte auf der Grundlage von Kriterien wie Preis, Qualität, Innovationsfähigkeit, CSR und Risikomanagement die besten Lieferanten auswählen.
  • Verhandlung von Preisen und Konditionen: Das Unternehmen möchte mit den Lieferanten faire und realistische Preise und Konditionen vereinbaren, um die Kosten für die Beschaffung zu minimieren.
  • Überwachung von Lieferleistungen: Das Unternehmen möchte die Lieferleistungen der Lieferanten regelmäßig überwachen und bewerten, um Qualitätsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
  • Pflege von Geschäftsbeziehungen: Das Unternehmen möchte die Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten pflegen und offene Kommunikation sicherstellen, um die Zusammenarbeit zu verbessern und langfristig zu sichern.
  • Einführung von Lieferantenentwicklungsmaßnahmen: Das Unternehmen möchte Lieferanten durch Schulungen und andere Maßnahmen unterstützen, um ihre Leistungen zu verbessern und die Zusammenarbeit zu optimieren.
  • Zulieferer: Die operativen Ziele bezüglich der Zulieferer umfassen die Qualitätssicherung, Liefertreue und Kosteneffizienz, um eine reibungslose Lieferkette sicherzustellen. Aber auch Nachhaltigkeitsanforderungen spielen eine Rolle, um Umwelt- und Sozialverantwortung in der Lieferkette zu gewährleisten.
  • Beschaffungskosten: Die operativen Ziele bezüglich der Beschaffungskosten umfassen die Reduzierung der Beschaffungskosten durch eine transparente Lieferantenbasis und Aufrechterhaltung eines wettbewerbsfähigen Lieferantenportfolios.

Die operativen Ziele im Lieferantenmanagement sind abhängig von den strategischen Zielen und können sich je nach Unternehmen unterscheiden. Sie bilden die Grundlage für die konkrete Planung und Durchführung von Maßnahmen im Lieferantenmanagement.

Lieferantenmanagementprozess

Lieferantenmanagementprozess

Der Lieferantenmanagementprozess beinhaltet alle Aktivitäten, die für die Einrichtung und Überwachung der Beziehungen mit Lieferanten erforderlich sind. Diese Aktivitäten umfassen die Auswahl, Überwachung und Bewertung von Lieferanten, um sicherzustellen, dass sie die Anforderungen des Unternehmens erfüllen. Zu den wichtigsten Aufgaben des Lieferantenmanagementprozesses gehören auch die Überwachung der Lieferleistung und -qualität sowie die Sicherstellung einer angemessenen Kommunikation mit den Lieferanten. Wir gehen untenstehend genauer auf das operative- und strategische Lieferantenmanagement ein.

Operatives Lieferantenmanagement

Zum operativen Lieferantenmanagement gehört die Lieferantenidentifikation, die Lieferantenanalyse und die Lieferantenbewertung. Untenstehend geben wir dir zu den jeweiligen Prozessen einen kurzen Überblick.

Lieferantenidentifikation:

Die Lieferantenidentifikation bezieht sich auf die systematische Suche nach potenziellen Lieferanten, um eine Auswahl von geeigneten Lieferanten treffen zu können.

Lieferantenanalyse:

Die Lieferantenanalyse bezieht sich auf die gründliche Untersuchung und Bewertung von Lieferanten hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit, ihres Qualitätsmanagements und ihrer Innovationsfähigkeit. Eine erfolgreiche Lieferantenanalyse kann dazu beitragen, Lieferkettenrisiken zu minimieren und die Supply Chain Effizienz zu verbessern.

Lieferantenbasis:

Das Gestalten der Lieferantenbasis umfasst die Segmentierung und Anpassung des Beschaffungsportfolios sowie die Optimierung der Lieferantenanzahl, basierend auf der strukturierten Darstellung der Ist-Situation im Lieferantenmanagement nach definierten Kriterien wie Materialgruppen, Standorten oder zugehörigen Organisationseinheiten.

Lieferantenbewertung:

Die Lieferantenbewertung bezieht sich auf die systematische Beurteilung der Leistungen von Lieferanten anhand von festgelegten Kriterien, um die Qualität der Zusammenarbeit zu verbessern und die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern sicherzustellen. Die Lieferantenbewertung kann durch interne oder externe Prüfer vorgenommen werden und kann regelmäßig oder anlassbezogen erfolgen.

Beschaffungsprozess:

Der Beschaffungsprozess beschreibt den Ablauf der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen von Lieferanten. Im Beschaffungsprozess werden die Anforderungen des Unternehmens identifiziert, Lieferanten ausgewählt, Verhandlungen geführt und die Lieferung überwacht. Eine effektive Gestaltung des Beschaffungsprozesses trägt dazu bei, dass das Unternehmen Ziele wie Kosteneffizienz, Lieferzuverlässigkeit und Nachhaltigkeit erreicht.

Strategisches Lieferantenmanagement

Lieferantenentwicklung:

Die Lieferantenentwicklung beinhaltet die Verbesserung der Leistungen und Prozesse von Lieferanten durch Maßnahmen wie Schulungen, technische Unterstützung und die Bereitstellung von Ressourcen. Auch kann die Lieferantenentwicklung dazu beitragen, die Qualität und Zuverlässigkeit von Lieferungen zu verbessern und die Kosten zu senken.

Lieferantenauswahl:

Die Lieferantenauswahl beinhaltet die Bewertung und Auswahl von Lieferanten, die die Anforderungen und Ziele des Unternehmens erfüllen. Auch kann die Lieferantenauswahl auf der Grundlage von Kriterien wie Preis, Qualität, Leistung und Nachhaltigkeit erfolgen.

Lieferantenintegration:

Die Lieferantenintegration verbessert die Kommunikation und den Einkauf, reduziert operative Aufwände und erhöht die Transparenz. Durch die Lieferantenintegration können Unternehmen auch Herausforderungen (steigende Anforderungen der Kunden, usw.) meistern.

Lieferantencontrolling:

Das Lieferantencontrolling umfasst die Überwachung der Leistungen und Prozesse von Lieferanten und die Durchführung von Bewertungen, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Auch kann das Lieferantencontrolling Maßnahmen zur Verbesserung der Leistung von Lieferanten beinhalten und dazu beitragen, Risiken und Probleme in Lieferantenbeziehungen zu minimieren.

Lieferkette:

Die Lieferkette bezieht sich auf alle Aktivitäten und Beteiligten, die erforderlich sind, um ein Produkt von der Rohstoffgewinnung bis zur Übergabe an den Endkunden zu liefern. Eine effiziente Lieferkette ist entscheidend für den Geschäftserfolg eines Unternehmens und kann dazu beitragen, Kosten zu reduzieren, die Lieferzeit zu verkürzen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Vorteile des Lieferantenmanagements

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist das Lieferantenmanagement. Es beinhaltet die Auswahl, Überwachung und Entwicklung von Lieferanten, die für das Unternehmen wichtige Produkte und Dienstleistungen bereitstellen. Ein effektives Lieferantenmanagement bietet zahlreiche Vorteile, wie zum Beispiel:

  • Kosteneinsparungen: Durch den Vergleich von Angeboten verschiedener Lieferanten und das Eingehen von langfristigen Verträgen können Unternehmen Kosten senken.
  • Verbesserte Qualität: Eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten kann dazu beitragen, die Qualität der beschafften Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.
  • Steigerung der Effizienz: Ein effektives Lieferantenmanagement kann dazu beitragen, den Materialfluss zu optimieren und somit die Effizienz im Unternehmen zu erhöhen.
  • Erhöhte Flexibilität: Durch die Auswahl von Lieferanten, die schnell auf Veränderungen reagieren können, kann das Unternehmen seine Flexibilität erhöhen.
  • Risikominimierung: Eine enge Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Lieferanten kann dazu beitragen, Risiken, die durch Ausfälle oder Verspätungen bei der Belieferung entstehen, zu minimieren.

Lieferantenmanagement Software

Eine Liefermanagement-Software bietet in der Regel eine Vielzahl von Funktionen, die darauf ausgelegt sind, den Lieferprozess zu optimieren und zu automatisieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • Erfassung von Aufträgen: Die Software ermöglicht es, neue Aufträge zu erfassen und zu verwalten. Dazu gehören auch Funktionen zur Erstellung von Angeboten und zur Bearbeitung von Bestellungen.
  • Lieferterminplanung: Mit der Software können Liefertermine geplant und verwaltet werden. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Liefertermine mit Kunden abzustimmen und Lieferungen an mehrere Adressen zu planen.
  • Routen-Optimierung: Die Software kann dazu verwendet werden, die besten Routen für Lieferungen zu planen und zu optimieren. Dazu gehört auch die Berücksichtigung von Faktoren wie Verkehrsaufkommen, Entfernungen und Öffnungszeiten.
  • Kundeninformation: Die Software kann dazu verwendet werden, Kunden über den Fortschritt ihrer Lieferungen zu informieren und eventuelle Probleme zu lösen. Dazu gehören auch Funktionen zur Erstellung von Kundenberichten und zur Verwaltung von Kundenfeedback.
  • Tracking von Lieferungen: Die Software ermöglicht es, den Fortschritt von Lieferungen zu verfolgen und eventuelle Probleme zu identifizieren. Dazu gehört auch die Möglichkeit, den Standort von Lieferungen zu verfolgen und die Lieferstatusberichte an Kunden weiterzuleiten.
  • Integration mit anderen Systemen: Viele Liefermanagement-Systeme bieten die Möglichkeit, mit anderen Geschäftssystemen, wie beispielsweise einer Warenwirtschaft, zu integrieren. Dadurch können beispielsweise Auftragsdaten automatisch aus der Warenwirtschaft übernommen werden.

Es gibt noch viele weitere Funktionen, die von verschiedenen Liefermanagement-Systemen angeboten werden. Je nach Anforderungen und Bedarf eines Unternehmens können diese Funktionen unterschiedlich wichtig sein.

Häufig gestellte Fragen zum Lieferantenmanagement

Welche Funktion hat das Lieferantenmanagement?

 

Das Lieferantenmanagement dient dazu, die Beziehungen zu den Lieferanten eines Unternehmens zu verwalten und zu optimieren. Dazu gehören beispielsweise die Auswahl von Lieferanten, das Verhandeln von Verträgen und die Überwachung von Lieferleistungen und Qualitätsstandards.

Was gehört zum Lieferantenmanagement?

 

Lieferantenmanagement beinhaltet die Auswahl, Überwachung und Verbesserung von Lieferantenbeziehungen. Es umfasst auch die Verwaltung von Lieferantenleistungen, -preisen und -verträgen.

Warum ist das Lieferantenmanagement wichtig?

 

Das Lieferantenmanagement ist wichtig, weil es dazu beitragen kann, die Qualität und Zuverlässigkeit von Lieferungen zu verbessern, die Kosten zu senken und das Risiko von Lieferengpässen und anderen Problemen zu minimieren. Es hilft auch, die Beziehungen zu Lieferanten zu verbessern und sicherzustellen, dass das Unternehmen die besten Produkte und Dienstleistungen zu den besten Preisen erhält.

Was ist der Unterschied zwischen dem strategischen und operativen Lieferantenmanagement?

 

Das strategische Lieferantenmanagement befasst sich mit der langfristigen Planung und Gestaltung von Lieferantenbeziehungen und umfasst die Auswahl von Lieferanten, die auf die Geschäftsstrategie und -ziele des Unternehmens abgestimmt sind. Das operative Lieferantenmanagement hingegen konzentriert sich auf die tägliche Verwaltung von Lieferantenbeziehungen und umfasst Aufgaben wie die Überwachung von Lieferantenleistungen, die Verhandlung von Preisen und Verträgen und die Beilegung von Problemen, die während der Zusammenarbeit mit Lieferanten auftreten können.

verfasst von
Sarah Wehkamp
Sarah studiert International Business Management. Für das FastBill-Lexikon schreibt sie über Finanzen, Buchhaltung und Gründung für Selbständige, kleine Unternehmen und all die, die noch in der Planungsphase stecken.