15.05.2020

Eigenkapitalrentabilität - Verzinsung des eigenen Kapitals

FastBill Redaktion
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Unternehmertum, Finanzen und Buchhaltung
Eigenkapitalrentabilität - Verzinsung des eigenen Kapitals

Zusammenfassung

In diesem Beitrag erklären wir, was Eigenkapitalrentabilität bedeutet. Außerdem erfährst du, wie Eigenkapitalrendite berechnet und interpretiert werden.
4 Minuten Lesezeit

Was du erfährst

  • Was Eigenkapitalrendite sind
  • Was der Leverage-Effekt ist
  • Wie du die Eigenkapitalrentabilität berechnest
  • Wie du deine Steuern senken kannst

Egal ob du dein Geld in Aktien, ein Unternehmen oder in ein Projekt investiert hast – jede Investition wird mit dem Ziel getätigt einen Gewinn verbuchen zu können. Ob sich die Geldanlage gelohnt hat kann unter anderem durch die Eigenkapitalrendite bestimmt werden. Diese Eigenkapitalrentabilität ergibt sich aus verschiedenen Kennzahlen und kann dir zeigen, ob die Investition sich gelohnt hat.

Inhaltsangabe

  1. Was heißt Eigenkapitalrentabilität?
  2. Berechnung der Eigenkapitalrentabilität
  3. Leverage-Effekt bei der Eigenkapitalrentabilität
  4. Eigenkapitalrentabilität interpretieren

Eigenkapitalrendite - Was ist das?

Die Eigenkapitalrentabilität, auch oft in Kurzschreibweise als EKR oder als Return on Equity bezeichnet, ist eine Kennzahl, die es dir als Anleger ermöglicht, die Rentabilität deines Investments zu bemessen. Bei der Eigenkapitalrendite wird der Wert ermittelt, zudem sich deine Geldanlage oder auch das Eigenkapital eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum, meist eines Geschäftsjahres, verzinst hat. Mit dieser Kennzahl kannst du erkennen, wie viel Prozent des erwirtschafteten Gewinnes des Unternehmens auf dein investiertes Geld anfällt. Umso höher die Eigenkapitalrendite eines Unternehmens ausfällt, umso besser wird das Unternehmen bewertet und umso interessanter ist dieses für Investoren.

Die Berechnung der Eigenkapitalrentabilität

Bei der Bestimmung der Eigenkapitalrentabilität wird eine Prozentzahl bestimmt, die sich relativ leicht berechnen lässt. Hierbei wird der Jahresüberschuss eines Unternehmens zu dem eingesetzten Eigenkapital ins Verhältnis gesetzt und es ergibt sich die Eigenkapitalrendite:


Gewinn / Eigenkapital = Eigenkapitalrentabilität.


Wenn ein Unternehmen beispielsweise 1.000.000 Euro Eigenkapital eingesetzt hat und dabei einen Gewinn von 100.000 Euro erzielt hat, liegt die Eigenkapitalrentabilität bei 10 %. Der Gewinn bezieht sich bei der Ermittlung der Eigenkapitalrendite in der Regel auf dem Jahresüberschuss eines Unternehmens nach Steuerabgaben, der in der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens ausgewiesen wird. Wenn es sich hingegen um ein Einzelunternehmen oder eine Personengesellschaft handelt, sollte vor der Berechnung der Eigenkapitalrentabilität noch der Unternehmerlohn abgezogen werden, denn der Unternehmer lebt ja quasi von dem Gewinn und das Ergebnis könnte sonst fälschlicherweise positiver ausfallen als die realen Zahlen es eigentlich hergeben.

Der Leverage-Effekt bei der Eigenkapitalrentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität ist eine variable Kennzahl, die durchaus durch betriebswirtschaftliche Maßnahmen verändert werden kann. Insbesondere der Leverage-Effekt spielt hierbei eine große Rolle und der sich dadurch ergibt, wenn mithilfe von Fremdkapital die Gesamtkapitalrentabilität und somit schlussendlich die Eigenkapitalrentabilität durch Verzinsung verändert wird. Angenommen ein Unternehmen leicht sich fremdes Kapital und erwirtschaftet so einen besseren Zinssatz, der höher ist als der zur Tilgung dieser Geldleihe, dann spricht man von einem positiven Leverage-Effekt.

Wenn ein Unternehmen beispielsweise einen Kredit mit 5 % Verzinsung aufnimmt, mit dem zusätzlichen Kapital jedoch einen Gewinn von 10 % erwirtschaftet, ist die Gesamtkapitalrentabilität, also die Kapitalrentabilität aus Eigenkapital sowie Fremdkapital, höher, als ohne die Geldanleihe.

Dies kann natürlich zu verzehrten Zahlen beziehungsweise einem Risiko, denn durch den Kredit kann das Unternehmen sich zunehmend verschulden, was sich langfristig auch auf die Eigenkapitalrentabilität deines Investments auswirken kann. Spätestens dann, wenn die Kreditzinsen höher als die Rendite durch den Kredit sind, dreht sich der Leverage-Effekt und du kannst eine negative Eigenkapitalrentabilität zu den vorherigen Jahren erwarten.

Die Eigenkapitalrentabilität interpretieren

Da die Eigenkapitalrentabilität durch den Leverage-Effekt beeinflusst werden kann, solltest du nicht nur die Eigenkapitalrendite für eine Bewertung eines Unternehmens beziehungsweise deiner Kapitalanlage betrachten. Weitere Kennzahlen wie zum Beispiel die Eigenkapitalquote, die anzeigt, wie hoch dein Anteil am Gesamtkapital des Unternehmens ist, sind hilfreiche Werte, die dir helfen, ein Unternehmen zu bewerten. Zudem ist es sinnvoll, das Unternehmen mit ähnlichen Unternehmen auf dem Markt in einem festgelegten Zeitraum zu vergleichen, um zu sehen, wie sich das Unternehmen entwickelt. Du solltest also grundlegend bei einem Investment nicht nur auf die momentane Eigenkapitalrentabilität schauen, denn diese Zahl sollte ja langfristig positiv sein, damit sich die Geldanlage auch dauerhaft lohnt.